Schachclub Sonthofen e. V.
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Im
Gedenken an unseren Schachfreund Gerhard Rogg |
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*04.06.1946 in Kempten V10.03.2017 in Kempten | |||||||
Gerhard wuchs in Martinszell bei Kempten auf. Zu seiner Mutter hatte er wohl eine besondere Beziehung, | |||||||
vom Vater war nie die Rede. | |||||||
Er war geschieden und hatte eine Tochter. 1967 musste er zum Wehrdienst einrücken. | |||||||
Als Bankkaufmann hatte er bis Ende der 80er Jahre in München eine hoch dotierte Stelle als Personalvorstand | |||||||
bei der DG-Bank, dem damaligen Spitzeninstitut der Raiffeisenbanken. | |||||||
Johannes Pitl vom SK Göggingen 1907 hatte ihn bei mehreren Wettkämpfen in Kempten und in Sonthofen getroffen, | |||||||
ihn in München besucht, sich mit ihm angefreundet und ihn nach Göggingen „verzogen“, wo er Vereinsmeister wurde. | |||||||
1962 -1978 | SK Kempten | Beim Bundesligisten in München war er 1983 der erste schwäbische Schachspieler in der Bundesliga. | |||||
1978-1980 | SK Göggingen 07 | In dieser Zeit spielte er oft nach der Arbeit am Schachbrett an der Münchner Freiheit und kannte alle Münchner | |||||
1981-1983 | SC Sonthofen | Schachgrößen der 70er und 80er Jahre. Insbesondere traf er öfters mit GM Kindermann zusammen. | |||||
1984-1987 | Münchner SC 1836 | Nachdem es Probleme mit seinem Chef gab, zog er es vor, sich auszahlen zu lassen und seine Abfindung in Alicante Spanien, | |||||
1987-1994 | SC Sonthofen | wo er sich fünf Jahre aufhielt, auf den Kopf zu hauen. | |||||
1995-2001 | SC Obergünzburg | In den letzten Jahren, in denen er wieder in der ehemaligen Wohnung seiner Mutter in Kempten wohnte (wo ein schönes | |||||
2001 - | SC Sonthofen | Schachbrett aufgestellt war), hat er oft im Café „Zimmermann“ gespielt,bis er die immer gleichen Kommentare | |||||
Schachkollegen leid war. | |||||||
Er verbrachte seine Freizeit dann oft im „Künstler“, wo er ab und zu noch spielte. Alerdings keine langen Partien mehr, | |||||||
da er nach vielen Jahren Rückenschmerzen sich dazu entschlossen hatte, den Rücken operieren zu lassen, | |||||||
was einer Zementierung der Wirbelsäule gleichkam. Zum Blitzen kam er noch einige Jahre nach Sonthofen. | |||||||
Neben dem Rauchen hat Gerhard auch einen Whiskey nicht verschmäht. | |||||||
Bei einem Landesligakampf in Passau – die Sonthofner reisten einen Tag vorher an - gab er allen einen Dimple aus, | |||||||
außer Ludwig Maugg, der es vorzog, ins Bett zu gehen. | |||||||
Er war ein Lebemann, hatte aber trotzdem einen ordentlichen Beruf. Der Damenwelt stand er sehr wohlwollend gegenüber. | |||||||
Er fuhr immer schnelle und elegante Fahrzeuge. Er war sehr ehrlich und grad heraus, hatte eine gute Menschenkenntnis, | |||||||
einen starken Willen und schätzte die meisten Situationen richtig ein. | |||||||
Mit seiner ästhetischen Ader trat er manchmal auf wie ein Schauspieler in einem amerikanischen Krimi. | |||||||
Er war hilfsbereit und sehr generös, hat des öfteren großzügig spendiert. Gerhard konnte aber auch eigensinnig und starrköpfig sein. | |||||||
Er ließ sich nie verbiegen und setzte oft voll auf Risiko oder auf Angriff. | |||||||
Das kennzeichnet seine Partien vor allem! Er war ein ausgeprägter Weiß- und Angriffsspieler. | |||||||
Er hat sicher theoretisch nicht viel gearbeitet im Schach, aber er war ein Naturtalent. | |||||||
Wir werden das Andenken unseres Schachkameraden Gerhard immer hoch halten. Seine mitreißende | |||||||
Art und seine kreativen Partien sind unvergessen. Auf seinen eigenen Wunsch ist er in einem | |||||||
anonymen Grab in Kempten bestattet worden. | |||||||
Zusammengestellt von Heinz und Rudolf Martin (2017) | |||||||
Das „Allgäuer Tagblatt“ zählt ihn 1968 zu „den ideenreichsten Spielern im Schach-Club Kempten“, | |||||||
und die „Allgäuer Zeitung“ spricht 1971 von seinen „gefürchteten Kombinationswirbeln“. | |||||||
Ein schönes Beispiel aus dem Ligabetrieb. | |||||||
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Foto 1989: Hier steht Gerhard nach dem Aufstieg in die Landesliga inmitten der Sonthofner Mannschaft | |||||||
Von links: Max Oberhofer, Günther Marschner, Rainer Fröhlich, Ludwig Maugg, Hermann Schwarz, Gerhard Rogg, Felix Pleyer, Lorenz Schweier und Fritz Rehle |
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